Die SPD-Landtagsfraktion hat sich in ihrer heutigen Fraktionssitzung mit der konjunkturellen Entwicklung in Folge der Corona-Pandemie beschäftigt. An der Telefonschaltkonferenz nahm Prof. Dr. Achim Truger teil, der seit 2019 Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist. Dazu erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer:
„Die unterschiedlichen Szenarien für das Wirtschaftswachstum, die Prof. Dr. Achim Truger heute skizzierte, zeichnen ein heterogenes Bild der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und Europa. Aufgrund der notwendigen Ladenschließungen, dem Zusammenbrechen der internationalen Lieferketten und einer gesunkenen Exportnachfrage müsse in diesem Jahr insgesamt von einem deutlich rückläufigen Wirtschaftswachstum ausgegangen werden. Welches Ausmaß diese Entwicklung haben wird, ist heute noch völlig ungewiss und hängt maßgeblich von der Dauer der Maßnahmen ab: Je länger die Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens andauern, desto einschneidender werden die konjunkturellen Verwerfungen durch die Corona-Krise ausfallen. Oberstes Gebot bei allen zu diskutierenden Lockerungsmaßnahmen für den Handel und das Gewerbe bleibt der Gesundheitsschutz der Bevölkerung und die weitere Eindämmung der Corona-Pandemie. Es muss uns gelingen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern, ohne die Gesundheit der Menschen aufs Spiel zu setzen. Ein erneuter Lockdown muss in jedem Fall vermieden werden.“
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Anna Köbberling, ergänzt: „Optimistisch stimmt, dass der Wirtschaftsweise Prof. Dr. Achim Truger mit Blick auf eine Regeneration der Wirtschaft auch positive Vorzeichen sieht. So könne sich die Wirtschaft durch die umgehend eingeleiteten Maßnahmen womöglich auch deutlich schneller als angenommen erholen. Eine besondere Herausforderung bleibt aus rheinland-pfälzischer Sicht die hohe Abhängigkeit heimischer Unternehmen von internationalen Lieferketten sowie Exportmärkten. Auch nach dem Hochfahren des wirtschaftlichen Lebens muss daher mit einer eingeschränkten Produktivität und geringeren Exporten gerechnet werden. Hierfür braucht es insbesondere auf europäischer Ebene Lösungen.“