In einer Videokonferenz am 26.1.2021 mit dem Koblenzer Vizepräsidenten der Universität Koblenz-Landau, Prof. Stefan Wehner, und den beiden Campusbeauftragten, Prof. Constanze Juchem-Grundmann und Prof. Henning Pätzold, konnten sich Mitglieder der SPD-Landtagsfraktion und Kandidierende über die aktuelle Situation an der Universität informieren. Seit dem Weggang von Unipräsidentin Prof. May-Brit Kallenrode zum 1.1.2021 vertreten Wehner und die Landauer Vizepräsidentin, Prof. Gabriele Schaumann, die Universität gemeinsam. Die beiden Standorte haben dadurch mehr Autonomie erhalten. „Koblenzer Angelegenheiten werden nun in Koblenz entschieden“, brachte es Wehner auf den Punkt. Er bezeichnete die Uni Koblenz als „klein, aber systemrelevant“.

Themen des Austauschs waren die Vernetzung in die Region, der Online-Vorlesungsbetrieb und der weitere Weg der Profilbildung. Die Campus-Beauftrage Juchem-Grundmann berichtete von einem gut durchorganisierten virtuellen Lehrbetrieb, der auch digitale Orientierungsangebote für Erstsemester und Informationen für Abiturientinnen und Abiturienten mit einschließt.

Prof. Pätzold wies auf die gute Vernetzung der Universität mit der Hochschule, aber auch mit Institutionen wie der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz oder der Initiative Region Koblenz-Mittelrhein hin. In Zukunft wolle die Uni aber noch stärker in die Region hinein- wirken. „Im Kontext der Wochen der Demokratie könnte die Uni z.B. auch Veranstaltungen außerhalb von Koblenz durchführen“, schlug er vor.

Auf Nachfrage der Landtagsabgeordneten Anna Köbberling berichtete Wehner von den „Meilensteinen“ des Trennungsprozesses von Landau: Im November sei die Zielvereinbarung „Für gutes Studium und gute Lehre“ mit dem Wissenschaftsministerium unterzeichnet worden, im Zuge derer rund 100 Stellen in Koblenz zukünftig dauerhaft, statt nur zeitlich befristet zur Verfügung stehen. Die für die Trennungskosten zugesagten 8 Mio. Euro (für alle drei Standorte) sind um 10 Mio. Euro für Digitalisierungsaufgaben auf 18 Mio. Euro aufgestockt worden, womit neben dem Verwaltungsumbau auch ein Digitalisierungsschub ausgelöst werden soll.

Noch offen ist nach Auskunft von Wehner die Zukunft der gemeinsamen Universitätsbibliothek, eins der Sorgenkinder im Trennungsprozess. Nach seiner Auffassung müsste sie auf die Uni Koblenz übergehen, da Kaiserslautern ja eine Unibibliothek hat. Dafür spricht auch nach Meinung von Köbberling einiges.

Die zusätzliche W3-Professur für Informatik, für die sich die Koblenzer Abgeordnete stark eingesetzt hatte, könnte mit einem Schwerpunkt „E-Health“ versehen werden. E-Health gilt als ein möglicher zukunftsträchtiger Studiengang im Zuge der Profilbildung. Auch die fehlenden Fachdidaktiken seien inzwischen vom Wissenschaftsministerium anerkannt und müssen nun zeitnah zugewiesen werden – „allerdings um den Preis, dass bis 2029 keine weiteren Neuausrichtungen bestehender Professuren möglich sein werden“, fügte er hinzu.

„Insgesamt ist die lange verbreitete Skepsis in weiten Teilen nun doch großer Zuversicht gewichen“, meinte Wehner. Dies habe auch die Präsentation der Projektgruppenergebnisse am Vortag gezeigt, die natürlich in digitaler Form stattgefunden hatte. An ihr hatten zeitweilig 140 Personen konstruktiv teilgenommen, was das große Interesse an dem Profilbildungsprozess zeige.

„Gut, dass der Verselbständigungsprozess nun in ruhigere Fahrwasser gelangt ist und seitens des Wissenschaftsministeriums die finanziellen Mittel dafür zugesagt worden sind“, stellten abschließend sowohl die SPD-Abgeordneten als auch die Uni-Leitung fest. Der Austausch wird in bewährter Weise fortgesetzt.

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