Metternich ist ein großer Stadtteil und hat ein hohes Verkehrsaufkommen auf oft schmalen Straßen. Das macht manche Wege im Alltag schwierig – besonders für Menschen mit Beeinträchtigungen. Wie barrierefrei ist Metternich und wo gibt es Nachbesserungsbedarf? Zu diesem Thema lud die SPD Metternich-Bubenheim am Donnerstag zu einem barrierefreien Spaziergang durch den Ort ein.
Dabei zeigte sich, so die Ortsvereinsvorsitzende Anna Köbberling, ein gemischtes Bild: „Es gibt Licht und Schatten für Menschen mit Beeinträchtigung. Positiv fiel etwa die barrierefreie Haltestelle am Kirmesplatz auf – ein echter Gewinn im Ortskern für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Zum Glück werden ja nach und nach alle Haltestellen so umgerüstet. Wir hoffen, dass es schnell geht.“
Auch der Einstieg in den Bus funktionierte für die beiden Rollstuhlfahrer in der Gruppe gut. Der testweise angesprochene Busfahrer erwies sich als sehr freundlich und hilfsbereit. Allerdings sei dies nicht immer der Fall, berichtete die Frau des einen Rollifahrers: Manche Busfahrer weigerten sich, den E-Scooter ihres Mannes mitzunehmen, obwohl sie eigentlich dazu verpflichtet seien.
Gleichzeitig wurden viele Hindernisse sichtbar. Die Bürgersteige sind vielfach zu schmal, besonders im Oberdorf. Gelobt wurde die gute Tastbarkeit der Bordsteinkanten für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Menschen mit Rollstuhl oder Rollator müssen genau wie Eltern mit Kinderwagen jedoch fast überall auf die Straße ausweichen. Langfristig wäre als Lösung eine volle Ebenerdigkeit denkbar: Ähnlich wie in Teilen Pfaffendorfs oder Horchheims könnte die Straße dann allen Bürgerinnen und Bürgern gehören (natürlich mit sicht- und fühlbaren Markierungen). Bis dahin müssen Autofahrende noch stärker für mehr Rücksichtnahme sensibilisiert werden, finden die Betroffenen.
Ein weiteres Problemfeld ist der Kreuzungsbereich der Geisbachstraße, in der sich auch das Haus Eulenhorst befindet: Während der Vorlesungszeiten parken viele Universitätsangehörige in den Anwohnerstraßen und z.T. verbotenerweise direkt an der Kreuzung, was zu Schwierigkeiten und Gefahren für mobilitätseingeschränkte Menschen führt. Der Ortsverein fordert hier ein Eingreifen der Stadtverwaltung, etwa durch eine Markierung von Sperrflächen.
„Unser Spaziergang zeigt: Es sind viele kleine Stellschrauben, die zusammengenommen über Lebensqualität und Teilhabe entscheiden“, so Köbberling. „Wir werden die Hinweise aus der Begehung in unsere Arbeit mit der Stadtverwaltung einbringen.“
Die SPD Metternich-Bubenheim setzt sich weiter für ein barrierefreies, sicheres und inklusives Metternich ein. Davon profitieren alle Menschen, die hier leben oder sich aufhalten.