Zum heute vorgestellten Bericht über die strategische Weiterentwicklung der Hochschullandschaft in Rheinland-Pfalz erklären die beiden Koblenzer Landtagsabgeordneten, Innenminister Roger Lewentz und Dr. Anna Köbberling (beide SPD): „Wir begrüßen die Entscheidung, die Universität Koblenz ab dem 1.10.2022 eigenständig werden zu lassen. Die Universität in Koblenz hat in den letzten Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen und ist nunmehr mit rund 8.000 Studierenden gut aufgestellt für eine eigenständige Weiterentwicklung.“
Als eigenständige Universität wird es der Universität Koblenz nach Einschätzung der beiden Abgeordneten leichter fallen, Bündnispartner in der Region zu finden und eine Identifikation mit der Universität herzustellen. In enger Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz und Unternehmen und Einrichtungen in der Region muss es nun darum gehen, aufbauend auf den vorhandenen Stärken Lehrerbildung und Informatik ein Profil für eine starke Universität für den Norden von Rheinland-Pfalz zu bilden.
Die Einrichtung einer juristischen Fakultät halten Lewentz und Köbberling angesichts der Nähe zu den Universitäten Bonn, Mainz und Trier nicht für zielführend. „Dies würde bei einem guten Qualitätsanspruch riesige Ressourcen binden – ohne dass es einen Mangel an Jurastudienplätzen gibt“, sagte Köbberling. „Wobei die Nachfrage der Unternehmen und der Verwaltung nach Informatikern bei weitem nicht gedeckt werden kann“, ergänzte Lewentz. Diesen Schwerpunkt gelte es daher auszubauen. Aber auch in der Kulturwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre sehen die Abgeordneten Felder für eine Profilierung.
Langfristig sehen Lewentz und Köbberling die gut aufgestellten Koblenzer Krankenhäuser auch als Standorte für eine Medizinerausbildung – allerdings müsse dies in Kooperation mit der Universität Mainz geschehen. „Medizin in Koblenz ist für uns weiterhin ein Zukunftsthema, hat allerdings nichts mit der jetzt getroffenen Entscheidung zu tun“, bekräftigten beide.
Die Zusammenführung des Universitätsstandorts Landau mit der TU Kaiserslautern und die Eigenständigkeit des Standorts Koblenz sind keine Maßnahmen, die morgen greifen, sondern ihnen geht ein organisatorischer Vorlauf von dreieinhalb Jahren voraus. Diese Zeit muss für ein Konzept zur Weiterentwicklung der Uni Koblenz genutzt werden. Die beiden Abgeordneten sicherten dabei – u.a. im Kuratorium der Universität – ihre Unterstützung zu.