„Koblenz steht hinter dem europäischen Gedanken“ – das ist das Fazit der Landtagsabgeordneten Anna Köbberling nach ihrer diesjährigen Frühjahrsreise. Mehrmals im Jahr reist Köbberling zu bestimmten Themen durch ihren linksrheinischen Wahlkreis und spricht in kurz hintereinander getakteter Terminfolge mit Initiativen, Verbänden, Institutionen, Unternehmen oder Einzelpersonen. Die diesjährige Frühjahrsreise stand unter dem Motto „Europa“. „Welche Förderungen und Chancen bieten sich durch europäische Projekte im Alltag? Wie engagieren sich Koblenzerinnen und Koblenzer für Europa?“, wollte die Abgeordnete vor den Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni wissen.
Spitzenkandidat für die rheinland-pfälzische SPD ist der Europaabgeordnete Karsten Lucke. Bei einem Arbeitsfrühstück tauschten sich Köbberling und Lucke über aktuelle Themen wie den European Green Deal und die Wasserstoffstrategie der EU und Rheinland-Pfalz aus.
Unterstützt wird die europäische Einigung schon seit der Gründung der Vorgänger-Organisationen von zivilgesellschaftlichen Gruppen: Schon 1946 gründete sich z.B. die Europa-Union, erzählt der Vorsitzende des Kreisverbands der Europa-Union Mayen-Koblenz, Peter Keiner, im gemeinsamen Gespräch. Diese überparteiliche Initiative veranstaltet bis heute regelmäßig Bürgerdialoge. Auch mit der Initiative Pulse of Europe traf sich Köbberling: Nachdem die letzten Europawahlen noch unter dem Zeichen des Brexits standen, „wollen wir nun unsere Kräfte bündeln und gezielt Veranstaltungen besuchen“, berichtet Vorstandsmitglied Jutta Lange-Quassowski. So plant die Gruppe etwa Info-Stände bei der Eröffnung des Koblenzer Kultursommers oder dem Augusta-Fest.
Besonders in der Bildung ist Europa nicht wegzudenken. Das zeigte sich beim Besuch des Hilda-Gymnasiums, die, so Schulleiter Ralf Schulte-Melchior, seit 2015 zertifizierte Europaschule ist. Insbesondere neue Formen des Schüleraustauschs an Drittorten oder das Engagement im Modell Europäisches Parlament „sind tolle Chancen, um internationale Erfahrungen zu machen, die es früher noch nicht gab“, zeigte sich Köbberling begeistert. Mit rund 2.000 ausländischen Studierenden hat Koblenz auch eine große Community von jungen Menschen, die im Rahmen der Erasmus+-Programme an Rhein und Mosel studieren, wie Anne Quander vom International Office der Hochschule beim gemeinsamen Gespräch mit internationalen Studierenden erläutert.
In Koblenz gibt es aber auch Anknüpfungspunkte zu Europa, die auf den ersten Blick ungewöhnlich scheinen. Beim Besuch des Klärwerks zeigt Betriebsleiter Christian Börder das Pilotprojekt SusTreat, das von der EU ko-finanziert wurde und die Möglichkeit von Energiegewinnung durch Klärschlamm austestet. Hierzu wurden zwei Millionen Euro Fördergelder bereitgestellt. „Klimaschutz braucht Vorreiterprojekte“, waren sich Köbberling und Börder einig.
„Wenn man genau hinschaut, kann man auch in Koblenz an vielen Stellen merken, wie die EU unser Leben ein bisschen besser macht und wie froh wir darüber sein können“, zieht Köbberling nach ihrer Reise Bilanz.