Die Digitalisierung der Wirtschaft bietet unzählige Chancen und Vorteile für mittelständische Betriebe in Rheinland-Pfalz. So können Unternehmen beispielsweise beim digitalen Verkaufsprozess punkten, indem sie den Kunden durch bequeme Such- und Bestellvorgänge einen Zeitvorteil bieten. Ebenso spielt die Bequemlichkeit bei Informationen rund ums Produkt eine entscheidende Rolle. Die Digitalisierung ermöglicht es, das Produkt sowie den Service optimal an die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Kurzgesagt – die Digitalisierung im Herstellungs- und Verkaufsprozess führt zum Umsatzwachstum.

Mit den neuen Chancen gehen allerdings auch neue Risiken einher, in diesem Fall ist es die Cyberkriminalität. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beschäftigen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) anders als typische Großunternehmen in der Regel keine eigenen IT-Sicherheitsteams und verfügen oftmals nicht über einen eigenen IT-Betrieb. Dadurch sind sie gegenüber Bedrohungen aus dem Cyber-Raum besonders anfällig. Durch den stetig zunehmenden Grad an Digitalisierung verschärft sich die Gefährdungslage kontinuierlich.

Angesichts dieser Situation fragte die Landtagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dr. Anna Köbberling, im Rahmen einer Kleinen Anfrage, welche Maßnahmen den mittelständischen Firmen vom Land Rheinland-Pfalz angeboten werden, um deren IT-Sicherheit zu verbessern und welche Ansprechpartner mit Schwerpunkt IT-Sicherheit es für den Mittelstand gibt. Die Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Daniela Schmitt, hat in ihrer Antwort folgende Anlaufstellen benannt.

Zunächst sind auf Landesebene bei den Landeskriminalämtern Zentrale Ansprechstellen Cybercrime (ZAC) eingerichtet. Die ZAC des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz steht speziell Unternehmen und Behörden als Ansprechpartner und Unterstützer bei Cybersicherheitsvorfällen zur Verfügung. Die vielfältigen Unterstützungsleistungen orientieren sich dabei am Einzelfall.

Daneben informiert und berät der rheinland-pfälzische Verfassungsschutz Unternehmen in Fällen von Cyberspionage und Cybersabotage. Dabei steht insbesondere die Warnung vor und die Aufklärung über die Gefahren von Cyberangriffen auf Objekte der Kritischen Infrastruktur, wie z.B. Krankenhäuser, sowie auf Unternehmen und die öffentliche Verwaltung im Fokus. Auf dem Portal www.cyberschutz.rlp.de stellt der Verfassungsschutz für die vorgenannten Bedarfsträger umfassende Informationen zu aktuellen Bedrohungen im Cyberraum sowie konkrete technische Absicherungsmöglichkeiten bereit.

Flankierend rückt die Landesregierung das Thema Cybersicherheit durch thematische Veranstaltungen in den Fokus der Unternehmen und stellt Unterstützungsangebote wie z.B. den „Industrie-Dialog am Nachmittag“ vor. Zusätzlich greift die Landesregierung das Thema Cybersicherheit in ihrer Netzwerkarbeit auf, beispielsweise im Zuge des Industrie-Newsletters oder des Wirtschaftsförderer-NewsIetters.

„Es ist gut zu wissen, welche Möglichkeiten und Ansprechpartner für mittelständische Unternehmen da sind. Sicherlich wird sich mit der Zeit zeigen, an welchen Stellen das Angebot nachgebessert oder ausgeweitet werden muss.“, resümiert Köbberling.