Die auf dem Autohof „Am Rübenacher Wald 2“ befindliche Wasserstofftankstelle, die einzige in Rheinland-Pfalz, soll dauerhaft geschlossen werden. Sobald diese Nachricht öffentlich wurde, hat die Koblenzer Landtagsabgeordnete Anna Köbberling (SPD) eine Kleine Anfrage ans Mainzer Ministerium für Wirtschaft und Verkehr gestellt, um die Hintergründe zu erfahren (Drucksache 18/9125). In seiner jetzt übermittelten Antwort (Drucksache 18/9264) bezieht sich das Ministerium auf Aussagen der Betreiberfirma H2 Mobility, wonach die Tankstelle nicht mehr wirtschaftlich sei. Allerdings habe H2 Mobility auch angekündigt, eine Wasserstofftankstelle für Nutzfahrzeuge im Raum Koblenz zu errichten.
„Mit dieser Antwort können wir sehr zufrieden sein“, kommentiert Köbberling, „fügt sie sich doch nahtlos in die Wasserstoffstudie der Landesregierung ein.“ Die Abgeordnete war Mitglied im Beirat zur Erstellung der Wasserstoffstudie mit Roadmap, die im November 2022 verabschiedet wurde.
„Der Wirkungsgrad von Elektromotoren ist einem Wasserstoffantrieb deutlich überlegen und daher ökologischer“, erläutert Köbberling. Daher wurden von der Bundesregierung Kaufanreize für Elektro-Fahrzeuge gesetzt, aber nicht für Wasserstoff-PKW. Die hohen Preise von Wasserstoffahrzeugen werden auch durch den Vorteil der höheren Reichweite nicht ausgeglichen. Daher sind sie kaum auf den Straßen zu finden und es lohnt sich auch keine Tankstelle.
„Bei Nutzfahrzeugen sieht es anders aus“, berichtet Köbberling. „Hier sind Batterien oft zu schwer oder haben eine zu geringe Leistung, um z.B. eine größere landwirtschaftliche Fläche zu bearbeiten.“ Die Entwicklung von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen sei daher Bestandteil der Wasserstoffstrategie der Landesregierung. Über das Commercial Vehicle Cluster (CVC) fördere das Land die Entwicklung und prototypische Erprobung eines Wasserstoff-Verbrennungsmotors für mittelschwere Nutzfahrzeuge („WaVe“). Damit dieser Weg weiterführt und es für Wasserstoff-Nutzfahrzeuge auch einen Markt gibt, ist ein Tankstellennetz unverzichtbar. „Gut, dass Koblenz dafür absehbar ein Standort wird“, findet Köbberling.