In seiner letzten Sitzung vor Weihnachten hat der Koblenzer Stadtrat einem Antrag der beiden SPD-Ortsvereine Metternich und Güls zugestimmt und die Benennung des bisher namenlosen Moseluferwegs zwischen den beiden Stadtteilen als „Philipp-Dott-Weg“ beschlossen. Damit war der Rat auch einer Empfehlung des Arbeitskreises Straßenbenennungen gefolgt. Adressänderungen sind mit der Benennung nicht verbunden – die parallel verlaufende Winninger Straße bleibt bei ihrem Namen.
„Wir erinnern uns damit auf Dauer an einen Künstler von großer lokaler Bedeutung“, begründet die Metternicher Stadträtin Anna Köbberling den Vorschlag. „Dotts Sgraffiti in einem ganz eigenen, typischen Stil zieren viele Häuser in Metternich, Güls und weiteren Koblenzer Stadtteilen. Sie sind auch Zeitdokumente der 50er Jahre. Wir finden es wichtig, dass der Künstler dahinter noch mehr in Erscheinung tritt.“ „Auch als Mensch ist Philipp Dott unvergessen, wie ich von meinem Vater und Großvater weiß“, erzählt der Gülser Stadtrat Toni Bündgen. „Philipp Dott hatte eine große soziale Ader. Er hat geholfen, wo er konnte. Für seine Sgraffiti ließ er sich häufig nur mit Naturalien entlohnen, denn Geld war ihm nicht wichtig.“
Philipp Dott (1912-1970) war gelernter Zimmermann und lebte bis zu seinem Tod im Elternhaus in der Raiffeisenstraße 118 in Metternich. Nach der Rückkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft konzentrierte er sich ganz auf die Kunst. Seine in Kratzputztechnik meisterhaft ausgeführten Sgraffiti haben bis heute kaum an Farbigkeit eingebüßt. Außer von Privatleuten erhielt Dott auch viele öffentliche Aufträge, so z.B. für die Kapelle und den Kreuzweg am Gülser Heyerberg, am Rathaus in Güls, am Koblenzer Brüder-Krankenhaus und viele mehr.
„Wir möchten nun einen Verein gründen, mit dessen Hilfe der neue Weg gestaltet werden kann“, berichten Köbberling und Bündgen. „Eine wichtige Unterstützerin bei dem Vorhaben ist Marita Warnke von der Philip-Dott-Kunstförderung gGmbH, die den Künstler persönlich kannte und eine umfangreiche Dott-Sammlung sowie ein Werkverzeichnis angelegt hat, sowie natürlich das Koblenzer Kulturdezernat.“