Eine der ersten Bürgerversammlungen nach dem Corona-Shutdown veranstaltete der SPD-Ortsverein Metternich-Bubenheim in der letzten Woche zum Thema „ÖPNV-Wende in Koblenz – Was ändert sich?“. Rund 15 Teilnehmende versammelten sich mit großen Abständen im Closter Sudhaus und folgten einem überaus interessanten Vortrag des Geschäftsführers der Koveb, Jügen Czielinski unter der Moderation der Landtagsabgeordneten und Ortsvereinsvorsitzenden Anna Köbberling.
Ab dem 01.01.2021 wird der neue Nahverkehrsplan umgesetzt, den der Stadtrat Anfang 2019 beschlossen hatte. Dabei werden die Bustickets um 20-25% günstiger, es gibt neue Buslinien, bestehende Buslinien werden verlängert, die Nachtbusse fahren bis zum frühen Morgen und die Busse werden durch Klimatisierung und freies W-lan größtenteils bequemer und zudem barrierefrei. Auch beim Thema Umweltschutz tut sich viel: Die Koveb hat 29 gasbetriebene Busse angeschafft und baut eine eigene Erdgastankstelle auf ihrem Gelände. Erdgasbusse kosten nur etwa die Hälfte von Elektrobussen, sind leichter und haben – solange der Strom noch nicht vollständig aus regenerativen Energien stammt – auch die bessere Umweltbilanz als Elektrobusse. Hinzu kommen vier Minibusse, um die engen Gassen in den rechtsrheinischen Höhenstadtteilen bewältigen zu können.
Für Metternich interessant ist – neben der neuen Haltestelle „Gewerbegebiet Metternich“ – die neue Buslinie 4, die die 20 ersetzt und über Rübenach bis zum Gewerbegebiet an der A61 (Amazon, Druckzentrum der RZ) verlängert wird. Die 5 und 15 bleiben Metternich erhalten, werden aber bis auf den Asterstein verlängert. Bubenheim wird mit der neuen Linie 27 angebunden, die von Rübenach bis zum Globus und weiter nach Kesselheim fährt. Auf der rechten Rheinseite kommen zwei neue Linien hinzu, die die „Höhenstadtteile“ untereinander verbinden.
Die Haltestellen werden ab 2021 barrierefrei ausgebaut, und – zumindest in der Innenstadt – nach und nach mit einer „dynamischen Fahrgastinformation“, also Anzeigetafeln in Echtzeit, ausgerüstet.
All diese Maßnahmen kosten viel Geld. Man rechnet mit einem jährlichen Zuschussbedarf von acht bis elf Millionen Euro, die die Stadtwerke erbringen müssen. Möglich wird dies überhaupt erst dadurch, dass die Koveb seit dem 01.10.2019 als Tochter der Stadtwerke 100% in städtischer Hand ist. Als Kevag bzw. EVM noch für den Busverkehr in Koblenz zuständig waren, waren Zuschüsse nicht möglich.
Wenn Busfahren billiger und bequemer wird, so die Hoffnung von Stadtrat und OB, die diese Entscheidungen getroffen haben, steigen mehr Menschen auf dieses umweltfreundliche Verkehrsmittel um, so dass sich die Investitionen langfristig wieder rechnen.