Der SPD-Ortsverein Metternich-Bubenheim beobachtet die Entwicklungen in den beiden Stadtteilen aufmerksam, wollte aber auch einmal von den Bewohnerinnen und Bewohnern wissen: Wo hakt es am meisten? Mit Plakaten und Pressemeldungen warben die Sozialdemokraten von März bis Mai um Teilnahme an dem Fotowettbewerb „Schattenseiten im Fokus“, um problematischen Ecken auf die Spur kommen. Ausgelobt wurde dafür unter den besten Einsendungen jeweils eine bildungspolitische Fahrt zum Mainzer Landtag. Die Resonanz stellt den Ortsvereinsvorstand zufrieden. Dieser traf sich am 19. Juni zur Auswertung der insgesamt 11 Einsendungen und stimmte nach ausführlicher Beratung über die Prämierung ab.

Umfassende Zustimmung und damit den ersten Platz sicherte sich die Aufnahme „Spielen in Metternich“ von Harald Böth. Abgebildet ist das Eingangsschild der Stadtverwaltung zum Spielplatz Pollenfeld, der als solcher kaum noch zu erkennen ist und einer gründlichen Erneuerung bedarf. Übrig sind von den früheren Spielgeräten und -flächen lediglich schmuddelige Sandlöcher. Auch eine weitere Anwohnerin sandte ein Bild mit dem gleichen Motiv aus anderer Perspektive ein. Die Ortavereinsvorsitzende, Anna Köbberling, hat die Verwaltung in dieser Sache bereits angeschrieben. „Die SPD wird beim Thema Spielplatz hartnäckig bleiben“, versprach sie.

Harald Böth sicherte sich mit dem Foto „Wegweiser“ zugleich den dritten Platz. Es bildet die in Metternich übereinander befestigten und in die gleiche Richtung zeigenden Ortsbeschilderungen „Bubenheim“ und „Krematorium“ ab, was mit unfreiwilliger Komik die Frage aufwirft, für wen hier eigentlich der Weg zum Krematorium ausgeschildet ist. „Wer auf dem Weg dorthin ist, wird von ortkundigen Mitarbeitern einer fachkundigen Firma gefahren“, schrieb Böth dazu.

Bestes Foto aus Bubenheim ist das zweitplatzierte „Betonrelikt aus der Vergangenheit“ von Ursula Barden. Es zeigt die aus der NS-Zeit stammenden Brückenpfeiler am nordwestlichen Ortsausgang von Bubenheim.

Einen Sonderpreis in Form einer Flasche Wein erhielt Michael K. Taweel aus Bubenheim für das schöne Foto „Engelsgesicht“, mit dem er leider das Thema des Wettbewerbs nicht ganz traf. Es handelt sich zwar um ein „Kunstwerk im Schatten“ an einer uneinsichtigen Hauswand, aber nicht um eine Grundlage für politische Arbeit.

„Natürlich werden wir uns allen fotografierten Missständen annehmen“, versprach Anna Köbberling und stellte auch eine Fortführung des Wettbewerbs in Aussicht.