Lieber Herr Abgeordneter Detlev Pilger,
liebe Frau Ministerin Anne Spiegel,
lieber Beiratsvorsitzender Serkan Genc und mit Dir alle Mitglieder des Beirats für Migration und Integration,
liebe Mitwirkende an diesem tollen Fest,
liebe Sponsoren,
liebe Besucherinnen und Besucher,

ohne hier mit einer langen Rede Ihre Aufmerksamkeit von dem tollen Festprogramm ablenken zu wollen, möchte ich als Abgeordnete doch die herzlichen Grüße des Landtags von Rheinland-Pfalz überbringen.
Die ganz große Mehrheit der Mitglieder des Landtags freut sich über die Feier der interkulturellen Wochen und steht selbst für ein buntes Miteinander.
Wir bedanken uns beim Beirat für Migration und Integration, bei der Stadt Koblenz und allen Organisatoren und Sponsoren, dass wir heute so einen tollen Tag und in den nächsten Wochen so ein vielfältiges Programm erleben dürfen!
Ja, es gibt im Landtag auch ein paar Vertreter, die sich eine Gesellschaft wie im Deutschland der 50er Jahre zurückwünschen, aber die sind heute nicht hier, und es zwingt sie ja auch keiner, mitzufeiern.
Es wird immer ein paar Vorgestrige geben, die von einer deutschen Einheitskultur träumen, in der Arbeitsplätze den Deutschen vorbehalten sind, Frauen zu Hause bleiben und sich um die große, selbstverständlich weiße Kinderschar kümmern. In der die Schullaufbahnen streng getrennt sind, in der Schule morgens die deutsche Fahne gehisst wird und in den mit Kruzifixen geschmückten Klassenzimmern vor allem Frontalunterricht stattfindet. Eine Gesellschaft, in der Homosexualität nicht offen gelebt werden darf und Menschen mit anderer als weißer Hautfarbe nichts zu suchen haben.  Aber die ganz große Mehrheit des Landtags will so eine Gesellschaft nicht! 
Wir wollen eine offene, vielfältige Gesellschaft, in der jeder und jede so leben kann, wie er oder sie es möchte, solange damit niemand anderes beeinträchtigt wird. In der Kinder mit unterschiedlichen Begabungen und Voraussetzungen bestmöglich schulisch gefördert werden. In der unser Alltag von unterschiedlichen Kulturen bereichert wird und Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln, Muttersprachen, Vorlieben, Aussehen usw. freundschaftlich zusammen leben. Dafür steht die Mehrheit im Landtag und dafür stehe ich.  Und das muss auch nach außen gezeigt und weitergetragen werden.
Deswegen finde ich es wunderbar, dass diese Auftaktveranstaltung der interkultuellen Wochen nicht in irgendeinem Saal mit geladenen Gästen stattfindet, sondern hier auf einem öffentlichen Platz mitten in Koblenz. Wir müssen zeigen, dass hier unser aller Heimat ist. Wir müssen uns dazu bekennen, dass wir zusammen leben wollen und voneinander profitieren. Wir wollen zeigen, wieviel Spaß es macht, zusammen zu feiern, verschiedene Köstlichkeiten zu essen, zu singen und zu tanzen. Möge der Tag heute vor Lebensfreude nur so sprühen!
Und in den nächsten Wochen gibt es ein vielfältiges Programm mit Kultur und Vorträgen. Vieles davon ist umsonst, andere Veranstaltungen kosten einen geringen Eintritt. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick ins Programm zu werfen, denn es steckt voller toller Überraschungen und man kann auch einiges lernen.
Ich wünsche mir, dass die Koblenzerinnen und Koblenzer, die Alteingesessenen und die, die noch nicht so lange hier sind, heute, in den nächsten Wochen und auch danach offen aufeinander zugehen und neugierig auf das sind, was sie noch nicht kennen.  Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entstehen vor allem dort, wo man sich abschottet und das Fremde gar nicht kennenlernen will. Dass Sie heute hier sind, ist ein klares Statement gegen Fremdenfeindlichkeit – danke dafür!
Ich wünsche uns allen einen tollen Tag mit vielen neuen Aha-Erlebnissen getreu dem wunderbaren Motto „Vielfalt – ist da Beste gegen Einfalt.“
Vielen Dank!